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Jedes Kind ist hoch begabt, wir müssen es nur erkennen! Lernen muss so schön sein, dass Kinder weinen, wenn sie Ferien haben. Und Kindheit muss so schön sein, dass man ein Leben lang davon zehrt.

Buch-Empfehlungen

Jedes Kind ist hochbegabt

Die angeborenen Talente unserer Kinder und was wir aus ihnen machen

von Gerald Hüther und Uli Hauser
Taschenbuch 192 Seiten – Verlag: Albrecht Knaus
ISBN-13: 978-3813504484
Preis: 19,99 EUR


Mich hat nicht nur der flotte, zuweilen humorvolle Schreibstil in diessem Buch erfreut, sondern vor Allem die Stimmigkeit der Aussagen in diesem Buch:

Ich habe das große Glück, mich an meine eigene Kindheit ab dem Alter von ca. 3 Jahren aufwärts ziemlich gut erinnern zu können, auch was meine Gefühle damals betrifft. Und deshalb kann ich meine Erlebnisse mit den Aussagen von Gerald Hüther und Uli Hauser in diesem Buch vergleichen. Ich spüre eine hohe Übereinstimmung mit meinen damaligen Erlebnissen und Erfahrungen!

Sie bekommen bald ein Kind? — Oder Sie wollen wissen: „Wieso bin ich so geworden, wie ich heute bin?” und wollen sich dazu an Ihre Kindheit erinnern einschließlich der unbewussten Prägungen, die Sie mit auf den Weg bekommen haben? — Oder Sie arbeiten als Lehrer, Sozialpädagoge usw. mit Kindern? — Dann ist dieses Buch meiner Ansicht nach ein MUSS!
Ferner möchte ich allen Psychotherapeuten, Heilpraktikern für Psychotherapie und psychologischen Beratern empfehlen, dieses Buch als Ergänzung oder Korrektur zu dem bisher in Entwicklungspsychologie Gelernten zu lesen und in der Therapie / Beratung zu berücksichtigen.

Überraschend ist z.B. die Erkenntnis, wie viel ungeborene Kinder bereits im Mutterleib lernen, welche Erfahrungen sie sammeln und mit welchem kostbaren Schatz sie dann geboren werden. Und dass Kinder am meisten dann lernen, wenn man sie nicht unter Druck setzt und ihnen Vieles erklärt, sondern wenn man ihnen die Zeit lässt, ihre Welt lustvoll und in ihrem eigenen Tempo und ihren eigenen Bedürfnissen gemäß zu erschließen. Nur dann erfahren Kinder sich als selbstwirksam, freuen sich, Dinge selbst meistern zu können. Die pure Lust an spielerischem Entdecken und am „selbst können wollen” lässt Kinder am schnellsten, am effizientesten lernen und dabei glücklich sein! — Was will man als Eltern mehr???

Das gelingt aber nur, wenn man den Kindern außer der Lust auch ihren „Eigensinn” zugesteht, sich so entwickeln, wie sie es wollen – und nicht, wenn Eltern in wohlmeinender Absicht handeln, „nur das Beste für Ihr Kind und seine Zukunft zu wollen”. – Schon in den 68er Zeiten kursierte darauf die Antwort: „Und genau dieses Beste wollen wir euch nicht geben!”
Denn „das Beste für's Kind zu wollen” beinhaltet zugleich die Anmaßung, dass das Kind nach den Wünschen der Eltern geformt wird und schon früh lernen soll, seinen eigenen Willen, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse sowie seine Gefühle hintenan zustellen. Später, als Erwachsene, benötigen sie dann oft lange Zeit in der Psychotherapie, diese schädigenden Prägungen wieder aufzuheben oder wenigstens zu lindern.

Das meiste, was auch heute noch in Schulbüchern, in „Ratgeber-Büchern” oder auch in den klassischen Psychiatrie-Lehrbüchern als angeblich anerkanntes Wissen bzw. Tatsachen verkauft wird, ist überholt. Vor allen Dingen betrifft dies die Behauptungen, was alles „genetisch bedingt” oder „vererbt” sein soll.
Tatsächlich erhält das Kind schon vor der Geburt bestimmte Prägungen durch die Mutter mit auf den Weg (siehe auch meine Rezension zu »Das Geheimnis der ersten neun Monate«). Besonders nachhaltig aber lernt ein Kind über die Beziehungen zu seinen Bezugspersonen: Es lernt, wie Beziehungen gestaltet werden, es lernt Verhaltensmuster am vorgelebten Modell / Vorbild, es lernt durch Entdecken, Selbst-ausprobieren und ständiges sich selbst Verbessern.

Je lustvoller und förderlicher die Erfahrungen des Kindes dabei waren, umso selbstwirksamer erlebt es sich selbst, um so schneller kann ein Kind lernen und um so stärker wird es in seinem Leben als Erwachsener bestehen können – auch bei großen Herausforderungen.

Je mehr aber das Kind gelernt hat, sich selbst, seine Gefühle und Bedürfnisse, seine Wünsche zu verleugnen und sich nach dem zu richten, was andere von ihm wollen und wie andere Menschen es geformt haben wollen, um so mehr werden die natürlichen, angeborenen Potenziale des Kindes zugeschüttet. Oft erst als Erwachsene können solche Beeinträchtigungen in hochspezialisierten Therapien aufgelöst werden, sodass ein Leben endlich selbst bestimmt gemäß der eigenen und urspünglichen Bedürfnisse und Potenziale möglich wird.

In diesem Buch wird unter anderem auch aufgeräumt mit Vorstellungen darüber, wie man das Kind „frühestmöglich fördern” kann. Es benötigt solche „Förderung” nicht, denn selbst wenn diese Tricks funktionieren würden, so würden Sie eher dem Kind Ihre eigenen Vorstellungen aufprägen als es ganz so sein zu lassen, wie es sich als einzigartiges Wesen ganz nach seinen eigenen Vorstellungen entwickelt.

Weitere Kommentare zum Buch

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Aus dem Rückseitentext des Buchs:

Jedes Kind ist hoch begabt, wir müssen es nur erkennen! Lernen muss so schön sein, dass Kinder weinen, wenn sie Ferien haben. Und Kindheit muss so schön sein, dass man ein Leben lang davon zehrt.

Dieses Buch begründet, warum ein radikales Umdenken in Erziehung und Schule notwendig ist: Unser veraltetes Bildungskonzept schadet den Kindern und der Gesellschaft. Wir müssen aufhören, schon bei den Jüngsten Druck und Stress aufzubauen.

Schließlich kann die Neurowissenschaft längst belegen: Jedes Kind ist hoch begabt, wir müssen es nur erkennen und entsprechend handeln.

Wer Arzt werden will, muss gut sein in Mathe, nicht in Mitgefühl. Die vorherrschende Auffassung von Begabung und „Intelligenz“ ist nicht nur falsch, sondern sehr gefährlich. Eltern und Schulen tun zwar alles, um die Fähigkeiten unserer Kinder zu fördern. Doch weil unser Schul- und Bildungssystem immer noch fast ausschließlich auf Wissensvermittlung und Leistung setzt, bringen wir zwar Einserschüler und -studenten hervor, die dann im Berufsleben aber versagen. Auf der Strecke bleiben viele ungenutzte und frustrierte Talente, und diesen Irrweg beschreiten wir schon viel zu lange.

Gerald Hüther und Uli Hauser beschreiben, welche Begabungen in jedem Kind angelegt sind und wie sich das kindliche Gehirn entwickelt. Sie zeigen, dass unsere Erziehung dem viel zu wenig Rechnung trägt und fordern ein radikales Umdenken: Damit alle Kinder ihre Möglichkeiten ganz entfalten können.


Ein Leser schreibt über das Buch:

>Das Buch traf genau meinen Nerv. Es ist flüssig, populärwissenschaftlich, journalistisch pointiert geschrieben, so dass ich es mit Vergnügen und Interesse in einem Zug lesen konnte.

Die Autoren zeigen auf, welche großartigen Begabungen jedes Neugeborene mitbringt. Über welchen Willen, welche Neugier und welch großes Interesse es verfügt, um sich Fähigkeiten anzueignen und die Beziehung zu seiner Mutter und seinen Bezugspersonen zu stabilisieren. Mit einer unglaublichen Ausdauer übt es sich solange, bis etwa das Wenden von Rücken in Bauchlage gelingt. Anhand neuester Forschungen legen die Autoren auch dar, wie viel Mitgefühl die jungen Kinder bereits aufbringen, wie sehr sie sich mit helfenden und fürsorglichen Personen identifizieren, wie leicht diese Einstellung aber auch abhanden kommt, wenn Vorbilder fehlen oder Grundvertrauen nicht widergespiegelt wird.

Diese durchwegs positiven Eigenschaften, sich zu entwickeln und zu lernen, nennen die Autoren Begabung. Jedem sind sie mitgegeben. Und leicht gehen sie verloren. So zeigen die Autoren auf, auf was es wirklich ankommt in Familie, Kindergarten und Schule: Schlicht um gemeinsames Tun wie Singen, Geschichten vorlesen und gemeinsames Spielen. Die Atmosphäre ist das Entscheidende. Und auf die freie Wahl kommt es an, sich mit dem zu beschäftigen, was gerade am meisten bewegt. Computer sind außen vor. Diese Aussage ist eindeutig. Genauso die Unterrichtsmethoden unserer Schulen, die allein auf Wissensvermittlung, Vergleich und Bewertung ausgelegt sind.

Die Autoren rufen uns auf, uns das klar zu machen und uns bewusst und engagiert für einen neues Verständnis von Begabung einzusetzen. Zu viele frustrierte Schüler und übrigens auch Lehrer begegnen uns in den Schulen, zu viele Kinder fühlen sich nicht angenommen in ihrem Sosein und flüchten in Resignation oder auffälliges Verhalten, zu viele Schüler mit Bestnoten kommen im Leben nicht zurecht. Es kann nicht darum gehen, Leistungen zu zeigen, die von anderen erwünscht, geplant oder angeordnet werden, sondern es muss darum gehen eigene Initiativen zu entwickeln und selbstgewählte Probleme zu meistern. Lassen Sie sich anregen! Am Ende des Buches finden Sie Internetadressen von Einrichtungen, die sich einem neuen Erziehungs- und Unterrichtsstil verschrieben haben.