Prüfungsangst ist weit verbreitet in unserer übermäßig leistungsbetonten Gesellschaft. Und es ist streng genommen keine Angst vor der Prüfung selbst, sondern die Angst vor dem Versagen und den daraus möglichen Konsequenzen, sowie die Angst vor der Beschämung. Es muss auch nicht immer eine Prüfung an einer Schule oder Institution sein. Viele Lebenssituationen haben den Charakter einer Prüfung: Nämlich immer dann, wenn wichtige Entscheidungen zu treffen sind – und vor allem, wenn solche Entscheidungen nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Extremer Stress ist die Folge.

Die Angst und der damit verbundene Stress lösen eine ganz normale, gesunde Reaktion im Körper aus, die genetisch so vorprogrammiert ist: Angst bedeutet immer auch Gefahr. Und zu Ur-Zeiten des Säbelzahntigers war es sinnvoll, diese Angst als Aufforderung zu sehen, entweder schnellstens zu flüchten oder aber sich dem Kampf zu stellen. Als Notlösung kann man sich auch tot stellen und so erstarren. Diese drei Verhaltensmuster werden bei jeder Form von Angst aktiviert. Der Mensch sollte nun blitzschnell auf die Bedrohung reagieren und nicht erst lange über die Situation analysierend nachdenken (dann ist es schon zu spät).

Deshalb dämpfen neuronale Botenstoffe den Frontalbereich des Gehirns und verhindern langes Grübeln. Zugleich mobilisieren sie den Körper für höchste Leistungsbereitschaft, vorbereitend für Kampf oder Flucht oder bei der Erstarrung auf hohe Wachsamkeit. Mit solch einem körpereigenen „Drogen-Mix” kann kein Mensch mehr Prüfungen bestehen, in denen es um Denken und Wissen geht.

  • Im Kampf-Modus befindet sich der Prüfling, wenn er im schädlichen Übermaß alles dafür tut, seine Prüfung zu bestehen. Oft steigert er sich immer mehr in befürchtende Gedankenkreisel hinein und die Stressbelastung führt zu körperlichen Problemen wie Schlaf- und Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel usw.

  • Im Flucht-Modus befindet sich der Prüfling, wenn er alle Aktivitäten vermeidet, die ihn an die Prüfung und ein befürchtetes Versagen erinnern. Oft rechtfertigt er sein Verhalten auch damit, dass er wegen des Prüfungs-Stress erst mal Erholung benötigt oder mehr Zeit für Vorbereitungen usw., was oft zur Aufschieberei führt.

  • Im Erstarrungs-Modus neigt der Prüfling zur Resignation: Ich kann ja doch nichts ändern oder bewirken. Es ist halt so, wie es ist und ich muss es erdulden und hinnehmen. Vielleicht ist es dann ja auch Schicksal! – Dennoch bleibt ihm die Angst und der Stresszustand erhalten, weil ihm bewusst ist, dass sein Verhalten das Problem nicht lösen wird.

Die Ursachen für Prüfungsangst und auch der Angst, Entscheidungen treffen zu müssen, sind sehr vielfältig. Im einfachsten Fall hat sich der Betroffene sein angst-getriebenes Problem ohne fremden Einfluss selbst erschaffen. Vielleicht war auch ein Auslöser daran beteiligt wie z.B. das Prüfungsversagen eines guten Freundes.
Komplizierter wird es und es bedarf dann meist therapeutischer Begleitung, wenn die Ursachen in der Kindheit oder Jugendzeit zu finden sind, z.B. weil von den Bezugspersonen überstrenge Leistungsanforderungen gestellt worden sind oder Zuwendung und Liebe nur gegen Leistung und Wohlverhalten gewährt wurden.

Sowohl aufgrund meiner eigenen Lebenserfahrung und Kindheitserinnerungen (meine Eltern waren beide Lehrer) als auch aus fachlicher Kompetenz heraus, biete ich Ihnen meine einfühlsame und sichere Begleitung an, damit Sie Ihre Prüfungsängste oder Entscheidungsängste nachhaltig und dauerhaft überwinden.

Das könnte Ihr nächster Schritt sein:

Vereinbaren Sie ein unverbindliches Erstgespräch mit mir in meiner Praxis: Tel.: 06207 – 8200 118 — Falls Sie den Anrufbeantworter erwischen, bitte ich Sie, eine Nachricht mit Ihrer Rufnummer zurück zu lassen und einen Terminwunsch anzugeben, wann ich Sie am besten telefonisch erreichen kann. Ich rufe schnellstmöglich zurück!