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Vater Mutter Staat

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Das Märchen vom Segen der Ganztagsbetreuung
Wie Politik und Wirtschaft die Familie zerstören

Rainer Stadler
Gebundene Ausgabe 272 Seiten; Verlag: Ludwig Buchverlag; erschienen 2014;
ISBN: 978-3453280618; Preis 19,99 €

Es ist traurig aber wahr: Wenn die asoziale, zerstörerische Entwicklung in unserer Gesellschaft, bei der sich alles den Profit-Interessen der Wirtschaft unterzuordnen hat, so weiter verläuft, dann muss ich mir um die Zahl künftiger Klienten leider keine Sorgen machen:
Diese Verhältnisse machen krank!

In einem Interview äußerte eine Kinder- und Jugendpsychologin aus Hamburg:
Vor rund 10 Jahren hatten wir von 10 Kindern 2, die man als „verhaltensauffällig” beschreiben konnte. Heute haben wir von 10 Kindern 2, die man nicht als „verhaltensauffällig” beschreiben kann.

Ganztägige Betreuung in Kindergärten und Schulen zerstört die Beziehung der Kinder zu ihren Eltern! Wie wichtig stabile, intensive Bindungen für das Aufwachsen von menschen mit starken Persönlichkeiten sind, ist bestens erforscht. Dennoch wird hier wider besseres gehandelt!

Das sagt die Forschung dazu:

Bindungsforschung, so nennt sich das Fachgebiet, mit dem sich zahlreiche Forscher und enorm viele Forschungsarbeiten beschäftigt haben. Daraus entstand u.a. die Bindungs-Theorie. Dass dies aber keine bloße Theorie, sondern harte Tatsachen sind, findet sich tagtäglich in unzähligen Therapiestunden bestätigt. Jeder Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut und insbesondere Psychotherapeuten, die mit Schematherapie arbeiten, so wie ich, arbeiten hart daran, die aus gestörten kindlichen Bindungen entstandenen psychischen Probleme in langen Therapien zu beseitigen.

Stabile, sichere Bindungen, mit Freude gelebte Beziehungsgestaltung benötigen Kinder und Jugendliche (!) nicht nur abends für eine Stunde, wenn sie denn die Eltern mal zu Gesicht bekommen. Lesen Sie die von mir empfohlenen Bücher von Gerald Hüther. Er bestätigt alle Aussagen hier aus Sicht des Gehirnforschers als zutreffend.

Nicht-Erfüllung von Grundbedürfnissen in Kindheit / Jugend verursacht schwere psychische Probleme

Wenn Kinder und Jugendliche in Ganztagseinrichtungen abgeschoben werden, damit die Eltern ihren Jobs nachgehen, dann ist das kein Zeichen von Emanzipation der Frauen oder ein Zeichen von Fortschritt. Es ist aus Sicht der Schematherapie die lang andauernde fortgesetzte Nicht-Erfüllung grundlegender Bedürfnisse eines Menschen, die nachweisbar schwere psychische Probleme verursacht!

Für Frauen Niedriglohn statt Emanzipation und Karriere, für Männer auch

Frauen macht man die Ganztags-Kindergärten und Tages-Schulen schmackhaft, damit sie ungestört Karriere im Beruf machen können und keine Nachteile erleiden, wenn sie Kinder gebären. Aber machen Frauen denn durch diese Tages-Einrichtungen wirklich Karriere? Schauen wir doch genau hin! In Wirklichkeit ist nur die Wirtschaft der Nutznießer, weil nun eine Familie durch zwei Einkommen finanziert wird und somit das Lohn-Niveau weiter in den Niedrigstlohnbereich abgesenkt werden kann.

Ein verbrecherischer Plan der Bosse der Deutschen Wirtschaft - auf Kosten der Familien und der Gesundheit

Im hier vorgestellten Buch, sowie einem weiteren »Die Kindheit ist unantastbar« von Renz-Polster ist nachgewiesen, dass das gesamte Konzept der Tageseinrichtungen von Unternehmensberatungen ausgearbeitet wurde – finanziert durch die Bertelsmann-Stiftung. Der fertige Plan wurde dann zum Absegnen an unsere marionettenhaft-blöden Politiker zum Abnicken weiter gereicht. Man hat ihnen das Konzept mit dem Argument verkauft, dass damit der Wirtschaftsstandort Deutschland gesichert würde, weil die Wirtschaft so günstiger produzieren könne und weil zudem die Arbeitslosigkeit damit sinken würde. Das ist natürlich völliger Unsinn, wurde aber prompt geglaubt!

Niedrigstlohnbereich nimmt immer mehr zu – asoziale Politik unterstützt den Trend

Die Zahl der Erwerbslosen steigt ständig (die Statistiken der Agentur für Arbeit sind nachweislich mit statistischen Tricks geschönt und gefälscht!) und gleichzeitig schuften immer mehr Menschen über ihre Belastungsgrenzen. Warum wird die Arbeit nicht gleichmäßig verteilt?
In immer mehr Familien sind Niedriglohnjobs die einzige Einnahmequelle und oft reicht ein Job für Mutter und ein Job für Vater nicht mehr aus, um die Familie finanziell über Wasser zu halten. Leidtragende sind – wie oben bereits dargestellt – nicht nur die Eltern, die weit über ihre Bealstungsrenze arbeiten müssen, sondern auch die Kinder, die nun keine Zeit mehr mit ihren Eltern verbringen können.

Politik und Wirtschaft beeinflussen unsere Kinder mit neoliberaler Ideologie

Der Staat, der ja gerade diese prekären Arbeitsverhältnisse ermöglicht hat, stellt sich in der Öffentlichkeit als Problemlöser dar, indem er Ganztages-Kinderbetreuung und Ganztages-Schulen bereit stellt. War es schon immer so, dass der Staat durch die Bildungs-Inhalte an Kindergärten und Schulen dafür gesorgt hat, dass die Kinder mit system-konformem Gedankengut programmiert werden, so hat er mit der Ganztagesbetreuung noch viel bessere Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass brave Untertan gezüchtet werden.

So ganz nebenbei wird den Eltern die Möglichkeit genommen, eigenverantwortlich und nach eigenem emotionalen Maßstäben ihren Kindern Werte und Anschauungen zu vermitteln. Es geht also nicht um eine „bürgerfreundliche Serviceleistung des Staats”, sondern um eine Machtpolitik, die unsere Kinder mit der Ideologie des Neoliberalismus, der perfidesten Form des Kapitalismus indoktriniert, damit sie später widerstandslos im Sinne der Wirtschaft und der Herrschenden funktionieren!

Hatte nicht seinerzeiten der DDR-Liedersänger Wolf Biermann schon gesungen:
Und sie pressen unter allen Fahnen, die idealen Untertanen...

Recht hatt er! Berüchtigt ist die Rede Hitlers vor Kreisleitern der Hitlerjugend am 4. Dezember 1938, in der er offenbarte, wie er Kinder von kleinauf indoktrinieren und formen will, endend mit dem letzten Satz: „Und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben und die sind
glücklich dabei.”

Am unglücklichsten ist aber der Sklave, der fest daran glaubt, frei zu sein.

Dieses Buch zeigt, wie das heutige Erziehungskonzept des Staates ausschließlich den Herrschenden dient, wie psychische Probleme einer ganzen Generation Kinder und Jugendlicher wissentlich in Kauf genommen werden und die Menschlichkeit in der Familie dabei zu Grunde geht. Die Familie wird dabei zerstört, weil sie nur noch als Funktionsträger der Wirtschaft ausgenutzt wird! – Hierzu passt auch das Buch »Kaltes Land« — Mehr zum Thema, dass der Staat zusammen mit der Führungselite der Wirtschaft die Erziehung und deren Inhalte und Werte zunehmend für ihre Zwecke missbrauchen, finden Sie in dem Buch »Die Kindheit ist unantastbar« von Herbert Renz-Polster.


Rezension des Verlags

Irgendwas läuft hier falsch. Wie sonst ist das wachsende Unbehagen von Eltern zu erklären, die ihre Kinder kaum noch sehen, weil sie im Büro sitzen, vorgeblich um sich selbst zu verwirklichen? Wie die Untersuchungen zu Stresshormonen bei Krippenkindern, die hier locker mit Topmanagern mithalten? Warum überlassen immer mehr Eltern die Verantwortung für ihre Kinder ganz selbstverständlich fremden Menschen? Eltern, die in ihrer Jugend noch »We don’t need no education« riefen. Eltern, die ihren Kindern Pippi Langstrumpf vorlesen.
Rainer Stadler, Journalist und Vater, macht sich auf die Suche nach Gründen für den Sinneswandel und erkennt ein System: Aus kühl kalkulierten ökonomischen Gründen propagiert eine Koalition aus Politik und Wirtschaft seit Jahren den massiven Ausbau der Kinderbetreuung und hat das Leben der Familien und der Gesellschaft insgesamt tiefgreifend verändert. Wer sich gegen die verordnete Ganztagsbetreuung stellt, ist auch gegen Emanzipation und Förderung, jeder leise Zweifel wird damit im Keim erstickt.

Rainer Stadler stößt eine längst überfällige Diskussion an. Sie betrifft uns alle.

Rainer Stadler, geboren 1967, studierte Informatik und absolvierte die Journalistenschule in München. Er arbeitete als freier Journalist und Auslandskorrespondent (Los Angeles) und schrieb u.a. für die Süddeutsche Zeitung, den Focus und den Spiegel. Seit 2001 ist er Redakteur beim SZ-Magazin. Rainer Stadler ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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